Die Prägungen unserer Geschmacksvorlieben

“Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht” Dieses altbekannte Sprichwort ist wohl jedem bekannt. Essen ist zwar ein existentielles Bedürfnis des Menschen, aber wie sind unsere Geschmacksvorlieben eigentlich geprägt worden?

Unsere Geschmacksvorlieben für bestimmte Lebensmittel entwickeln sich bereits im Mutterleib. Es wird vermutet, dass das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft die ersten Präferenzen des Kindes setzen kann. Eine abwechslungsreiche und nahrhafte Ernährung der Mutter kann somit möglicherweise die Vorlieben des Kindes prägen.

Nach der Geburt haben Babys aufgrund ihrer genetischen Präferenzen instinktiv eine Vorliebe für süßen, leicht salzigen und umami-Geschmack. Durch das Stillen erhält das Baby die richtigen Nährstoffe und wird ausreichend versorgt. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen in der Muttermilch sind subtil, wodurch das Baby die verschiedenen Geschmacksnuancen kennen lernt. Möglicherweise erklärt dies, dass gestillte Kinder seltener unter Neophobie (Abneigung gegen neue Speisen) leiden als nicht gestillte Kinder. Gleichzeitig haben sie eine natürliche Abneigung gegenüber dem bitteren und sauren Geschmack.

Evolutionäre, kulturelle, innere und äußere Einflüsse (primäre und sekundäre Bedürfnisse), Lernprozesse und Erziehungsfaktoren beeinflussen schrittweise das Essverhalten eines jeden von uns. Aufgrund dieser Faktoren entfremden wir uns zunehmend von unseren natürlichen und intuitiven Bedürfnissen. Speziell in Bezug auf externe Reize wie festgelegte Essenszeiten, Portions- und Verpackungsgrössen sowie das verfügbare Angebot führt dies oft dazu, dass trotz fehlendem Hungergefühl gegessen wird.

Esse will gelernt sein
Im Faktor Lernprozesse imitieren Kinder das Essverhalten ihrer Bezugspersonen, was das bedeutendste Lernprinzip darstellt. Die Erziehung, die Essen als Verbote, Belohnung oder Beruhigungsmittel nutzt, prägt uns massgeblich. Hier sind vor allem süsse Speisen klassische Beispiele. Je rigider der Umgang mit Süssigkeiten gehandhabt wird, desto stärker ist das Verlangen nach Zucker.

Die ersten drei Lebensjahre von uns Menschen sind entscheidend für die Prägung des Essverhaltens und bestimmen damit das spätere Ernährungsmuster. Da wir jedoch nie auslernen, kann jeder sein intuitives Gefühl für das Essen wiederentdecken und somit seine Ernährungsmuster erkennen und verändern oder ablegen.

In der Schweiz sind gemäss BAG 15 % der Kinder von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Bei den Erwachsenen sind es 42 %, wobei 11 % adipös sind.

Eine Ernährungspsychologische Beratung kann dir dabei helfen, dein Essverhalten zu verändern oder zu verbessern und auch für eine entspanntere Atmosphäre am Familientisch zu sorgen. KontaktTermin

Setzling Ernährungspsychologische Beratung und Stress Beratung

Warum essen wir? Natürlich, um Nahrung zu uns zu nehmen, damit unser Organismus mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird und wir dadurch überleben können. Ist es so einfach? Nein, so wie das Leben nicht in schwarz oder weiß eingeteilt werden kann, ist es beim Essen auch nicht nur ein reiner physiologischer Vorgang. Neben dem physiologischen Hunger gibt es auch den emotionalen Hunger. Essen bei Frust/Lust, als Trost, in Gesellschaft, aus Tradition oder als Ablenkung usw.

Ebenso scheint es, dass der Hunger an sich eine direkte Effektwirkung auf die Psyche hat. Die Vermutung dazu ist, dass Hunger und Emotionen ähnlichen Prozessen im Gehirn unterliegen. Zum Beispiel schüttet der Körper Botenstoffe aus, wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist. Diese Botenstoffe beeinflussen unsere Gefühle wie etwa das Stresshormon Kortisol. Hier zeigt sich die enge Verbindung im emotionalen und rational gelenkten Essverhalten zwischen unserer Ernährung und dem Leib (im phänomenologischen Sinn). Essen ist somit auch immer ein Spiegel unserer Seele – Ausdruck unserer Emotionen. Wir können also aus verschiedenen Gründen “hungrig” sein und die Nahrung nährt uns in vielerlei Hinsichten.

Was ist Emotionales Essen?
In den Momenten, in denen du etwas isst, obwohl du keinen Hunger verspürst. Das können zum Beispiel Momente der Trauer, Wut, Langeweile oder Freude sein. Oder es ist dir gar nicht bewusst warum oder dass du überhaupt gerade etwas gegessen hast. Bei einigen wiederum können solche Situationen wortwörtlich auf den Magen schlagen und sie essen nichts mehr. Emotionales Essen kennt sicher jeder in gewissen Situationen. Wenn aber diese Strategie wiederkehrend und über einen längeren Zeitraum andauert, dann ist das problematisch.

Nur was ist das denn, wenn das kein Hunger im eigentlichen Sinn ist?
Das Phänomen emotionales Essen ist eine Bewältigungsstrategie bei emotionalen Belastungen wie stressigen, überfordernden und/oder emotionalen Herausforderungen. Hierbei wird über das Essverhalten unbewusst versucht eine vorübergehende Besserung/Entspannung herbeizuführen. Der Griff zum schnellen und ungesunden Essen bringt eine kurze aber doch trügerische Erleichterung.

So wird Essen als Regelung der Emotionen benutzt, was zu einem Teufelskreis führt. Und zu allem Übel kommt noch das schlechte Gewissen und Scham dazu, was die Situation und das Leiden noch schwerer macht. Körper und Seele sowie der soziale Raum sind dadurch in ständiger Anspannung bis hin zu extremer Einengung. Dieser Ausdruck der schöpferischen Anpassung in solchen akuten Momenten, die für unser Inneres als eine sinnvolle Strategie erscheint und auch irgendwie gut tut, ist langfristig gefährlich. Denn so läuft man Gefahr, dass dadurch nicht nur die körperliche sondern auch die psychische Gesundheit Schaden nimmt.

Ist das schon eine Essstörung?
Emotionales Essen ist keine eigenständige Essstörung, sondern eine Form von gestörtem Essverhalten. Es kann aber auch ein Symptom von Essstörungen wie der Binge-Eating-Störung oder der Bulimie sein. Eine Essstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch ein gestörtes Essverhalten und eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers gekennzeichnet ist. Essstörungen wie Anorexie, Bulimie und Binge-Eating-Störung haben oft schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit und erfordern eine professionelle Behandlung.

Hingegen bezieht sich gestörtes Essverhalten auf ein ungesundes Essverhalten, das nicht unbedingt zu einer Essstörung führen muss. Dazu gehören zum Beispiel emotionales Essen, übermäßiges Essen oder unregelmäßiges Essen. Ein gestörtes Essverhalten kann zu Gewichtszunahme, Fehl-/Mangelernährung, schlechter körperlicher und/oder psychischer Gesundheit und zu einem erhöhten Risiko für Essstörungen führen.

Was machen bei Emotionalem Essen?
Wenn eine Person zum emotionalem Essen neigt, ist es wichtig alternative Möglichkeiten der Bewältigungsstrategie zu finden, um diese Spirale zu durchbrechen. Sei es mit Entspannungsübungen, Sport, Hobbys, Meditationen, Gesprächen mit Freunden/Familie oder Beratung/Therapie. Eine Stressberatung kann dabei unterstützen neue und andere Strategien zu finden.

Zur Lösung von den inneren unbewussten Mustern macht es Sinn, diese in einer Beratung mit einer Fachperson zu tun. Hier ist nicht eine klassische Ernährungsberatung gemeint, sondern eine ernährungspsychologische Beratung oder psychologische Beratung. Um diesen Ausdruck der schöpferischen Anpassung zu würdigen und die symbolische Sprache zu verstehen. Und so Körper und Seele wieder zu einem in Balance zu bringen.

Macht es Sinn mein emotionales Essverhalten zu ändern?
Solche Essverhalten sollten ernst genommen werden. Ein gestörtes Essverhalten sind pathogene Bewältigungsstrategien, die durch individuelle Gegebenheiten entstanden sind. Es kann als Warnsignal verstanden werden und deshalb ist es ratsam professionelle Hilfe aufzusuchen. Um eine mögliche Essstörung zu verhindern oder zu erkennen und behandeln.

Möchtest du deine Bewältigungsstrategien anschauen, verstehen und vielleicht auch ändern? Und so wieder einen liebevolleren Umgang mit dir finden? Ich berate in diesem Themenfeld ganzheitlich und prozessorientiert im Hier und Jetzt.
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Setzling Burnout und Stress Beratung

Burn-out ist mehr als einfach nur Stress, es ist ein Zustand der emotionalen, körperlichen und geistigen Erschöpfung, der durch langfristigen chronischen Stress und Überforderung verursacht wird. Während Stress eine normale Reaktion auf Herausforderungen im Leben sein kann, kann chronischer Stress, der über einen längeren Zeitraum anhält, zu einem Burn-out führen. Resultierend aus frustrierenden Situationen im Beruflichen Umfeld und/oder ein aufreiben zwischen Beruflich und privaten Belastungen.

Was zum Teil manche Fachpersonen auch als Erschöpfungsdepression bezeichnen, wird heute im umgangssprachlichen der  Begriff Burn-out eher gebraucht. Ob es sich hier um zwei verschiedene Krankheitsbilder handelt oder es das gleich ist, ist nicht ganz klar. Da es eine einheitliche Definition bislang noch nicht gibt. Vielleicht auch weil die Grenzen zur einer beginnenden Depression fliessend sein können. Nicht zu verwechseln sind Erschöpfungssymptome mit Chronic Fatigue Syndrom (CFS), welche von einer chronischen Entzündung ausgelöst wird wie bei Krebs, Long-/Post Covid, FSME usw.

Faktoren die zu Burnout führen können
Burn-out kann durch eine Kombination von Faktoren verursacht werden, was von Person zu Person sich unterscheiden kann. Einige spezifische Faktoren, die zu Burn-out beitragen, sind zum Beispiel:

  • Übermäßige Arbeitsbelastung oder Arbeitsdruck
  • Mangelnde Kontrolle über die Arbeit oder das Arbeitsumfeld
  • Konflikte am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen
  • Mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen
  • Unklare Erwartungen oder Rollen
  • Mangelnde Anerkennung oder Belohnung für die Arbeit
  • Mehrfachbelastung Arbeit/ Familie
  • Persönliche Faktoren wie Perfektionismus, hohe Erwartungen an sich selbst oder mangelnde Selbstfürsorge
  • fehlender Ausgleich und Erholung

Anzeichen und Symptome für Burn-out
Unser Körper spricht meist schon früh mit uns, nur nehmen wir diese Warnhinweise oft nicht wahr oder ernst. Anzeichen für ein drohendes Burn-out können sich sowohl physische als auch psychische zeigen. Anzeichen/ Symptome für ein Burnout können sein:

  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung, leer
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Magen-/ Darmprobleme
  • Muskelverspannungen und Zähneknirschen
  • Gedanken Karussell (meistens nachts)
  • konstantes Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit
  • Depersonalisation, ein Gefühl von sich selbst und der Umgebung getrennt zu sein.
  • Vernachlässigung von Freunde und Familie, Rückzug
  • verändertes Essverhalten
  • vermehrt Konsum von Substanzen wie Alkohol, Tabletten, Drogen

Burn-out ist ein komplexes Phänomen und kann mit einer psychischen Krankheit einher gehen aber es kann nicht mit einer solchen gleichgesetzt werden. Burn-out und Depression haben einige gemeinsame Symptome, wie zum Beispiel Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen. Oder das Gefühl Ausgebrannt zu sein kann sich auch erst aus einer Depression heraus entwickeln. Daher kann es schwierig sein, sie klar voneinander abzugrenzen. Allerdings gibt es auch Unterschiede zwischen Burn-out und Depression. Burn-out ist in der Regel auf berufliche Überlastung und Stress zurückzuführen, während Depression eine psychische Erkrankung ist, die durch eine Kombination von genetischen, biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren verursacht werden kann.

Ein weiterer Unterschied ist, dass Burn-out in der Regel reversibel ist, wenn die Ursachen behoben und angemessene Veränderungen zur Erholung ergriffen werden. Depression hingegen erfordert oft eine professionelle Behandlung und kann nachhaltige Folgen auf das Leben haben. Auch andere Psychische Erkrankungen wie Ess-, Angststörung oder Suchterkrankung können Burn-out ausgelöst oder verstärkt werden. Deshalb sind die Anzeichen von einem Burn-out ein ernstes Problem, das die Lebensqualität beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit mit sich bringen kann. Denn durch die dauerhaft gesteigerte Ausschüttung von den Stresshormonen gibt es Hinweise das auch das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und möglicherweise auch für Krebs höher ist. Es macht Sinn, dass eine genaue Diagnose von einer qualifizierten Fachperson gestellt wird, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.

Behandlung/ Therapie/ Vorsorge
Es gibt, je nach Schweregrad und Bedürfnisse des Betroffenen, verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung eines Burn-out. Welche die Symptome lindern und die Gesundheit fördern. Behandlungsstrategien können sein:

  • Psychotherapie
  • Psychologische Beratung/ Coaching
  • Stressprogramme, Stressberatung
  • Medikamente, um Symptome wie Angst oder Schlafstörungen zu behandeln
  • Veränderung im Lebensstil (Ernährung, Schlaf, Bewegung)
  • Änderungen am Arbeitsplatz
  • Unterstützung durch Familie und Freunde
  • Entspannungstechniken
  • Atemübungen

Wichtig ist, dass wie bei den Faktoren auch die Behandlung von Burn-out ein individueller Prozess ist. Und dass es keine schnelle Lösung gibt. Es erfordert Zeit, Geduld und Engagement, um sich zu erholen und wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen.

Um erst gar nicht in diese negativen Spiralen zu geraten, ist eine gesunde Selbstfürsorge wichtig. Eine ausgewogene Work-Life-Balance, sowie regelmässige Pausen und Erholung, Ausgleich in anderen Lebensbereichen, klare Kommunikation und Unterstützung am Arbeitsplatz und eine gute und gelebte Bewältigungsstrategien für Stress, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf tragen dazu bei.

Burn-out ist ein schleichender Prozess. Wenn Sie bei sich erste Anzeichen erkennen ist es wichtig, sich bewusst zu werden welche Gedanken- und Verhaltensmuster dazu beitragen. Und welche Stütze Sie brauchen, um wieder in Kraft und Energie zu kommen. Da macht es Sinn eine Beratung aufzusuchen, welche einen geschützten und sicheren Raum bietet. Gerne unterstütze ich Sie dabei. Sie können jetzt gleich ganz unkompliziert per Mail oder Online ein Termin vereinbaren, für ein Unverbindliches Erstgespräch.  KontaktTermin