Setzling Ernährungspsychologische Beratung und Stress Beratung

Warum essen wir? Natürlich, um Nahrung zu uns zu nehmen, damit unser Organismus mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird und wir dadurch überleben können. Ist es so einfach? Nein, so wie das Leben nicht in schwarz oder weiß eingeteilt werden kann, ist es beim Essen auch nicht nur ein reiner physiologischer Vorgang. Neben dem physiologischen Hunger gibt es auch den emotionalen Hunger. Essen bei Frust/Lust, als Trost, in Gesellschaft, aus Tradition oder als Ablenkung usw.

Ebenso scheint es, dass der Hunger an sich eine direkte Effektwirkung auf die Psyche hat. Die Vermutung dazu ist, dass Hunger und Emotionen ähnlichen Prozessen im Gehirn unterliegen. Zum Beispiel schüttet der Körper Botenstoffe aus, wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist. Diese Botenstoffe beeinflussen unsere Gefühle wie etwa das Stresshormon Kortisol. Hier zeigt sich die enge Verbindung im emotionalen und rational gelenkten Essverhalten zwischen unserer Ernährung und dem Leib (im phänomenologischen Sinn). Essen ist somit auch immer ein Spiegel unserer Seele – Ausdruck unserer Emotionen. Wir können also aus verschiedenen Gründen “hungrig” sein und die Nahrung nährt uns in vielerlei Hinsichten.

Was ist Emotionales Essen?
In den Momenten, in denen du etwas isst, obwohl du keinen Hunger verspürst. Das können zum Beispiel Momente der Trauer, Wut, Langeweile oder Freude sein. Oder es ist dir gar nicht bewusst warum oder dass du überhaupt gerade etwas gegessen hast. Bei einigen wiederum können solche Situationen wortwörtlich auf den Magen schlagen und sie essen nichts mehr. Emotionales Essen kennt sicher jeder in gewissen Situationen. Wenn aber diese Strategie wiederkehrend und über einen längeren Zeitraum andauert, dann ist das problematisch.

Nur was ist das denn, wenn das kein Hunger im eigentlichen Sinn ist?
Das Phänomen emotionales Essen ist eine Bewältigungsstrategie bei emotionalen Belastungen wie stressigen, überfordernden und/oder emotionalen Herausforderungen. Hierbei wird über das Essverhalten unbewusst versucht eine vorübergehende Besserung/Entspannung herbeizuführen. Der Griff zum schnellen und ungesunden Essen bringt eine kurze aber doch trügerische Erleichterung.

So wird Essen als Regelung der Emotionen benutzt, was zu einem Teufelskreis führt. Und zu allem Übel kommt noch das schlechte Gewissen und Scham dazu, was die Situation und das Leiden noch schwerer macht. Körper und Seele sowie der soziale Raum sind dadurch in ständiger Anspannung bis hin zu extremer Einengung. Dieser Ausdruck der schöpferischen Anpassung in solchen akuten Momenten, die für unser Inneres als eine sinnvolle Strategie erscheint und auch irgendwie gut tut, ist langfristig gefährlich. Denn so läuft man Gefahr, dass dadurch nicht nur die körperliche sondern auch die psychische Gesundheit Schaden nimmt.

Ist das schon eine Essstörung?
Emotionales Essen ist keine eigenständige Essstörung, sondern eine Form von gestörtem Essverhalten. Es kann aber auch ein Symptom von Essstörungen wie der Binge-Eating-Störung oder der Bulimie sein. Eine Essstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch ein gestörtes Essverhalten und eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers gekennzeichnet ist. Essstörungen wie Anorexie, Bulimie und Binge-Eating-Störung haben oft schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit und erfordern eine professionelle Behandlung.

Hingegen bezieht sich gestörtes Essverhalten auf ein ungesundes Essverhalten, das nicht unbedingt zu einer Essstörung führen muss. Dazu gehören zum Beispiel emotionales Essen, übermäßiges Essen oder unregelmäßiges Essen. Ein gestörtes Essverhalten kann zu Gewichtszunahme, Fehl-/Mangelernährung, schlechter körperlicher und/oder psychischer Gesundheit und zu einem erhöhten Risiko für Essstörungen führen.

Was machen bei Emotionalem Essen?
Wenn eine Person zum emotionalem Essen neigt, ist es wichtig alternative Möglichkeiten der Bewältigungsstrategie zu finden, um diese Spirale zu durchbrechen. Sei es mit Entspannungsübungen, Sport, Hobbys, Meditationen, Gesprächen mit Freunden/Familie oder Beratung/Therapie. Eine Stressberatung kann dabei unterstützen neue und andere Strategien zu finden.

Zur Lösung von den inneren unbewussten Mustern macht es Sinn, diese in einer Beratung mit einer Fachperson zu tun. Hier ist nicht eine klassische Ernährungsberatung gemeint, sondern eine ernährungspsychologische Beratung oder psychologische Beratung. Um diesen Ausdruck der schöpferischen Anpassung zu würdigen und die symbolische Sprache zu verstehen. Und so Körper und Seele wieder zu einem in Balance zu bringen.

Macht es Sinn mein emotionales Essverhalten zu ändern?
Solche Essverhalten sollten ernst genommen werden. Ein gestörtes Essverhalten sind pathogene Bewältigungsstrategien, die durch individuelle Gegebenheiten entstanden sind. Es kann als Warnsignal verstanden werden und deshalb ist es ratsam professionelle Hilfe aufzusuchen. Um eine mögliche Essstörung zu verhindern oder zu erkennen und behandeln.

Möchtest du deine Bewältigungsstrategien anschauen, verstehen und vielleicht auch ändern? Und so wieder einen liebevolleren Umgang mit dir finden? Ich berate in diesem Themenfeld ganzheitlich und prozessorientiert im Hier und Jetzt.
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